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"Transit Girl" in der Schauburg

Bremerin produziert Stewardessen-Film


Von Timo Sczuplinski 22.09.2011

Bremen. Mia ist gefangen zwischen zwei Welten. Als Stewardess fliegt sie täglich in der Weltgeschichte herum, richtig zu Hause fühlt sie sich aber selbst in den eigenen vier Wänden nie. In Wahrheit verteufelt sie ihren Beruf und könnte eigentlich froh sein, als sie eines Tages ihren Job verliert. Doch die Protagonistin des Kurzfilms „Transit Girl“, gespielt von der Bremerin Martina Kock, verheimlicht ihrem Freund Andy (Van-Lam Vissay) den Jobverlust, aus Angst er könne die Achtung vor und das Interesse an ihr verlieren. Als wäre nichts passiert, tippelt Mia also täglich weiter mit Rollköfferchen und Kostüm bewaffnet aus der gemeinsamen Wohnung und baut vor ihrem Lebensgefährten auf diese Weise ein Kartenhaus aus Lügen auf, das zum Einstürzen verdammt ist.

Stewardess Mia, gespielt von Martina Kock, verheimlicht im Bremer Kurzfilm "Transit Girl" ihrem Freund Andy, dass sie gefeuert wurde.

Die Drehbuchautorin Miriam Thiel, die selbst zwölf Jahre lang mit British Airways als Flugbegleiterin durch die Welt jettete, zeigt mit dem Film weniger eine autobiographische Geschichte. Vielmehr wird durch die jazzigen Klänge der Filmmusik von Simone Kopmajer ein Gefühl der Rastlosigkeit spürbar, das Thiel selbst in ihrer Zeit als Stewardess erlebte und im Rahmen von „Transit Girl“ in eine fiktive Geschichte implantiert.

Mia verbringt die Zeit, in der sie vorgibt, eigentlich auf Flugreisen zu sein, in Wirklichkeit stundenlang in ihrer Bremer Heimat, um ihre Lüge am Leben zu halten. Gedreht wurde mit einer bis auf wenige Ausnahmen reinen Bremer Film-Crew im Mai dieses Jahres vorwiegend, wen wundert’s, am Bremer Flughafen. Auch in der Bar „Studio“ auf den Höfen, an der Bremer Schlachte und im Swiss Hotel entstanden die Szenen zum 19-minütigen Streifen. Fünf Tage war das Filmteam in der Hansestadt unterwegs.

Miriam Thiel, die an der Filmhochschule ein Studium im Bereich „Drehbuch“ absolvierte, realisierte mit ihrer neu gegründeten Produktionsfirma B-STORY PRODUKTIONS mit „Transit Girl“ ihren ersten eigenen Kurzfilm. Unterstützt wurde sie dabei auch von der Mediengruppe nordmedia. Nach der Vorpremiere in der Bremer Schauburg am Freitag soll der Kurzfilm bei internationalen Festivals eingereicht werden. Mit weiteren Projekten, ein Langzeitfilm mit dem Titel „Stop over Hongkong“ ist in der Planung, will die Bremerin Miriam Thiel ein neues Stewardessen-Filmgenre gestalten und darin positive wie negative Erlebnisse aus ihrer eigenen Zeit als Stewardess einfließen lassen.